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SV Neckargerach
Sportverein ehrte Franz Gampe
Vorgesehen hatte der SV Neckargerach, im Rahmen seines 80. „Vereinsgeburtstags“ 2021 Franz Gampe für dessen 65 Jahre, inzwischen 67 Jahre, währende Vereinsmitgliedschaft und 25-jährige Arbeit als Jugendleiter und Jugendtrainer besonders zu würdigen. Doch stand einer Zusammenkunft die Corona-Pandemie entgegen, sodass die Auszeichnung dieser Tage im kleinen Rahmen in Binau nachgeholt wurde, denn die Familie Gampe wohnt seit einigen Jahren in Binau.
Helmut Fromm, Ehrenvorsitzender des SV Neckargerach, Ehrenmitglied Peter Kirchesch sowie stellvertretender Vereinsvorsitzender Ralf Deigner besuchten Franz Gampe zu Hause, um die besonderen Verdienste ihres Sportkameraden zu würdigen. Gemeinsam blickte man zurück, wobei der Geehrte in seiner humorvollen Art einige Anekdoten zum Besten gab, die seine Gäste schmunzeln ließen.
Eigentlich wollte Franz Gampe Anfang der 1950er-Jahre in Au in der Hallertau eine Lehre zum Schreiner absolvieren, doch war keine Lehrstelle frei. Kurz entschlossen entschied er sich zu einer Ausbildung im Bäckerhandwerk. Dass er in der Backstube ebenso fleißig wie erfolgreich bei der Sache war, ergibt sich aus seinem Gesellenbrief, der ihm nicht nur die Bestnote 1 attestiert, sondern dem Einser-Gesellen zusätzlich auch die Eigenschaften „flinker und gewandter Bäcker“ bescheinigt. Der junge Bäckergeselle zog 1956 aus familiären Gründen aus der oberbayrischen Hopfenanbaumetropole ins Badische und fand sofort eine Arbeitsstelle in einer Neckargeracher Bäckerei.
Nach den Entbehrungen des Krieges war der Sportverein Neckargerach damals wieder auf die Beine und die Jugendarbeit allmählich in Gang gekommen. Zwei Vereinsfunktionäre bemühten sich flugs, den vom Fußballsport begeisterten neuen Mitbürger als Jugendleiter zu gewinnen. Der aus Oberbayern ins Neckartal gekommene junge Mann übernahm die Aufgabe. „Ich war vom Fußballsport fasziniert, das hat gepasst. So war ich schnell in die Gemeinde integriert und natürlich genauso schnell im Sportverein verwachsen“, erinnert sich Franz Gampe.
Der Idealist trainierte zeitweise parallel vier Jugendmannschaften, ein A-Jugendteam, zwei B-Jugendmannschaften sowie eine C-Jugendmannschaft. Er kümmerte sich auch ums Equipment wie Bälle oder Trikots und organisierte für seine Jungs viele Feste, Ausflüge sowie Jugendfreizeiten. Peter Kirchesch charakterisiert seinen damaligen Jugendtrainer als „sehr engagiert, ehrgeizig, impulsiv, kameradschaftlich und humorvoll“. Und Gampe besitze in der Gemeinde bei allen, die ihn kennen, ein ausgezeichnetes Renommee, weiß Kirchesch.
„Gern denke ich an die vielen Jahre beim Sportverein und insbesondere an die Zeit als Jugendleiter zurück, die ich durchweg positiv in Erinnerung habe“, betonte der 86-jährige Franz Gampe. Wie meist bei mit Herzblut ehrenamtlich aktiven Männern, so hat auch Gampes Frau Gilda, mit der er seit 66 Jahren verheiratet ist, das Engagement mitgetragen.